Eine Demenz-Diagnose allein ist kein Grund, das Autofahren aufzugeben. Jeder dritte Demenzkranke fährt noch Auto. Im Laufe der Zeit beeinträchtigt die Demenz jedoch die Fähigkeiten, die für ein sicheres Fahren erforderlich sind.
Wie wirkt sich Demenz auf das Autofahren aus?
Eine Demenz-Diagnose allein ist kein Grund, das Autofahren aufzugeben. Jeder dritte Demenzkranke fährt noch Auto. Das Wichtigste ist, ob die Person noch sicher fahren kann. Demenz kann ihre Fähigkeit dazu beeinträchtigen.
Autofahren kann sich für Menschen, die oft Auto fahren oder schon seit vielen Jahren fahren, einfach und natürlich anfühlen. Es ist jedoch eine komplexe Aufgabe, die schnelles Denken sowie sensorische (Sehen, Hören) und manuelle Fähigkeiten erfordert.
Ein sicherer Fahrer muss eine Reihe von geistigen Fähigkeiten einsetzen, darunter:
- Fokus und Aufmerksamkeit – um zwischen verschiedenen Fahraufgaben zu wechseln, während man die Straße „liest“
- visuell-räumliche Fähigkeiten – um die richtige Geschwindigkeit, Distanz und Straßenlage einzuhalten
- Problemlösungsfähigkeit – um mit allen Herausforderungen auf der Straße umzugehen, wie Umleitungen oder Hindernissen
- Urteils- und Entscheidungsfindung – zum Beispiel, um das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu verstehen und darauf vorzubereiten
- Reaktionsfähigkeit – schnell handeln, um einen Unfall zu vermeiden
- Speicher – zum Beispiel, um sich eine Route zu merken.
Geduldig und ruhig zu sein, hilft den Menschen auch, sicherer zu fahren.
Wenn die Demenz schlimmer wird, beeinträchtigt dies diese Fähigkeiten noch mehr. Dies bedeutet, dass jeder mit Demenz irgendwann nicht mehr in der Lage sein wird, sicher zu fahren. Wie schnell dies geschieht, ist von Person zu Person unterschiedlich.
Die meisten Fahrer mit Alzheimer-Krankheit müssen das Autofahren im mittleren Stadium der Demenz aufgeben. Einige Arten von Demenz haben bestimmte Frühsymptome, die bedeuten, dass ein Ende des Autofahrens früher erfolgen könnte. Zum Beispiel sind visuelle Halluzinationen bei Demenz mit Lewy-Körperchen häufig und impulsives Verhalten bei frontotemporaler Demenz üblich.
Bewältigung des Alltags ohne Auto
Wichtig ist jedoch, dass mit dem Auto nicht auch die sozialen Kontaktmöglichkeiten verschwinden oder die Erkrankten in ihrem Alltag eingeschränkt sind. Sehr sinnvoll ist es, schon in einem Frühstadium der Erkrankung bereits Alternativen zum Autofahren einzuüben. So besteht die Möglichkeit, jetzt schon vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften umzusteigen, damit das schon vertraut ist und nicht als neue Situation zu dem Verlust des Autos hinzukommt.
Bei einer Demenzerkrankung von Menschen mit Führerschein sollte stets sorgfältig darauf geachtet werden, wie es um die Fahrtüchtigkeit bestellt ist.
Andere Gesundheitszustände, die das Fahren beeinträchtigen
Viele Menschen mit Demenz haben andere gesundheitliche Probleme, die sich ebenfalls auf ihre Fahrtüchtigkeit auswirken können.
Seh- und Hörprobleme sind bei älteren Menschen häufig, ebenso wie Arthritis. Wenn dies den Hals einer Person betrifft, kann dies die Fähigkeit zum Drehen des Kopfes beeinträchtigen. Dies kann Manöver wie das Einfahren in den fließenden Verkehr viel schwieriger machen.
Einige ältere Menschen haben auch schwächere Muskeln, die körperliche Aufgaben wie Lenken oder Bremsen erschweren können.
Bestimmte Medikamente können auch die Fahrtüchtigkeit einer Person beeinträchtigen – wie zum Beispiel Medikamente, die einer Person beim Einschlafen helfen, oder einige Medikamente gegen Depressionen. Wenn die Person ihre Fahrerlaubnisbehörde über die Einnahme dieser Medikamente informieren muss, wird der Arzt sie darauf hinweisen.